Mehr Treibhausgase in der Atmosphäre als je zuvor!

Die Weltorganisation für Meteorologie warnt, dass schnell gehandelt werden muss um eine weitere Erderwärmung zu verhindern!
https://public.wmo.int/en/media/press-release/greenhouse-gas-levels-atmosphere-reach-new-record
Die Diplomarbeit „Relevanz der Verwertung und Beseitigung von Kompost und Klärschlamm in Bezug auf Ressourcenschonung und CO2-Emissionen“, eingereicht im Juni 2008 an der Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schule St. Florian zeigt die Differenz der CO2-Emissionen zwischen Verbrennung und Düngung mit Klärschlamm.
Die erste Säule zeigt den CO2 – Ausstoß bei der Verbrennung von 25 Tonnen Klärschlamm (ca. 1 LKW-Fuhre). Die zweite Säule zeigt den CO2 – Ausstoß bei der Düngung mit Klärschlamm nach einer Transportstrecke von 480 km mit einem LKW, die dritte Säule zeigt den CO2 – Ausstoß bei der regionalen Verwertung im Einzugsgebiet einer Kläranlage, bei der ca. 12 km mit Traktor und Streuer zurückgelegt werden. Noch nicht berücksichtigt ist der zusätzliche Energiebedarf für die Phosphor – Gewinnung aus der Klärschlammasche in einer Chemiefabrik und die damit verbundenen CO2 – Emissionen um den Phosphor in pflanzenverfügbarer Form zu gewinnen.
Dieses Wissen ist vorhanden und kann jederzeit von jedermann abgerufen werden. Umso befremdlicher erscheint es, dass im Rahmen der Klärschlammtagung in Wels die Verbrennung von Klärschlamm und die Aufbereitung der Aschen in Chemiefabriken als „Zukunftstechnologien“ dargestellt werden und die derzeit einzige praktizierte Form des Phosphor-Recyclings, die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm und Klärschlammkompost, als „Auslaufmodell“ dargestellt wird!
Es bleibt genug zu tun um die Potentiale zur Phosphor-Rückgewinnung, die derzeit noch nicht genutzt werden, zu realisieren! Dazu müssen auch Mono-Verbrennungsanlagen gebaut werden und Behandlungskapazitäten zur Mineraldüngerherstellung geschaffen werden. Die Vernichtung der effektivsten Verwertungswege für Klärschlamm und -kompost in Bezug auf die Nutzung der wertgebenden Inhaltstoffe, nur um Monopole für einige wenige Anlagenbetreiber zu schaffen, sind der kurzsichtigste und im Hinblick auf die Umweltauswirkungen wohl der schlechteste Weg für die Zukunft.
Die Ankündigung des „Bundesministeriums für NACHHALTIGKEIT und Tourismus“, dass der Entwurf für den Bundesabfallwirtschaftsplan 2017 nur die „Vorschularbeit“ war und die angeführten Grenzen von 50.000 EW bzw. 20.000 EW für die verpflichtende Verbrennung von Klärschlamm und im Zuge der „Schularbeit“ jedenfalls eingeführt werden, kann wohl nur als Bedrohung für unser Klima verstanden werden, wenn man die Informationen der Weltorganisation für Meteorologie ernst nimmt.
Das ÖWAV-Positionspapier „Klärschlamm als Ressource“ wurde von Experten aus den Bereichen Abfall- und Wasserwirtschaft erarbeitet und gibt fachlich fundierte Empfehlungen für den zukünftigen Umgang mit den Ressourcenpotentialen, die im Klärschlamm enthalten sind. Die Grenze von 100.000 EW wurde empfohlen, da nur wenige Kläranlagen mit höheren Behandlungskapazitäten die Ressourcen nutzen, das Potential jedoch bei knapp 70 % des gesamten in Österreich anfallenden Klärschlammes liegt.
Es macht keinen Sinn existierende Verwertungswege, die derzeit über die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm und -kompost knapp 50 % des Ressourcenpotentials realisieren, auf gesetzlichem Weg zu behindern oder gar zu verbieten. Es ist nicht zu erwarten, dass in den nächsten 10 Jahren nennenswerte Kapazitäten für die Klärschlamm – Monoverbrennung aufgebaut werden. Dementsprechend wäre die einzig messbare Auswirkung eines „Verbrennungsgebotes“ ein massiver Preisanstieg und ein schmerzlicher Rückschritt beim Phosphor-Recyclings. Wie sehr dies der Realität entspricht kann jederzeit bei den Kollegen in Deutschland nachgefragt werden. Alleine die Ankündigung des Ausstiegs aus der Klärschlammverwertung hat das Interesse der Landwirte am Klärschlammeinsatz massiv reduziert und derzeit kämpfen fast alle Kläranlagenbetreiber mit den fehlenden Behandlungskapazitäten und den damit verbundenen enormen Preisanstiegen.
Seitens der Müller Abfallprojekte GmbH wird laufend intensiv an der Stärkung der regionalen, bedarfsgerechten Verwertung von Klärschlamm und -kompost Anwendung gearbeitet. Durch die Weiterleitung dieser Information an Ihre Kontakte können Sie uns bei den folgenden Vorhaben unterstützen:
- Streichung des Verbotes der Klärschlamm und -kompost Anwendung in AMA-Gütesiegelprogrammen im Kapitel „Umwelt“
- Streichung des Verbotes der Klärschlamm und -kompost Anwendung in der GLOBALGAP – Zertifizierung (ist u.a. Grundlage der AMA-Verbote)
- Anerkennung von regionaler, bedarfsgerechter Verwertung von Klärschlamm und -kompost in der Landwirtschaft als P-Recyclingverfahren im Bundesabfallwirtschaftsplan
- Positive Bewertung der Verwertung von Klärschlamm und -kompost durch die Europäische Phosphorplattform ( www.phosphorusplatform.eu )
- Zurücknahme des Verbotes von Klärschlamm und -kompost für die gesamte Fruchtfolge durch die Kärntner LWG (Landwirtschaftliche Genossenschaft)